Stäffelestour
1.000 Treppenstufen und 22 Treppenauf- und -abgänge
Postamt – Altstadtkern – Panoramaweg – Sonnenhang – Postamt
Bedingt durch die topographische Lage von Waldenbuch gibt es nicht weniger als 54 öffentliche Treppenaufgänge mit ca. 1.778 Stufen. Einen großen Teil können Sie mit der folgenden Beschreibung ablaufen und dabei unsere Stadt näher kennenlernen. Sie benötigen für die gesamte Tour ca. 1,5 Stunden.
Wir beginnen am Waldenbucher Postamt (Bushaltestelle) in der Stuttgarter Straße, gehen ein Stück nach links und finden zwischen den Gebäuden der Post und dem Autohaus einen Abgang, der Sie nach einem kurzen Stück zu einem Holzsteg über die Aich in die Straße Auf dem Graben führt. Gleich gegenüber weist ein Schild "Museum der Alltagskultur, Schloss Waldenbuch" zu einem Treppenaufgang, dem Sie bitte nach oben folgen. Er bringt Sie auf unseren Schlossberg. Oben angekommen, sehen Sie vor sich die Rückseite der ev. Stadtkirche St. Veit aus dem Jahre 1607 und nach ihrer letzten Renovierung 1989. Ganz rechts steht das Schloss, durch dessen Torbogen Sie ruhig einmal einen Blick in den Schlosshof werfen sollten. Es war ein beliebter Jagdaufenthalt der württ. Herzöge, besonders von Carl Eugen (1737 - 1793). Der Schlossbrunnen stammt aus dem Jahre 1650. Seit 1989 beherbergt das Schloss das Museum der Alltagskultur und ist einen Besuch wert.
Die kleine Bronzestatue rechter Hand mit dem Tuba blasenden Knaben, weist auf die Musikschule hin, die sich im ehemaligen Pfarrhaus befindet. Der heutige Bau stammt von 1720, wurde 1786 und 1834 wesentlich verbessert und 1990 renoviert. Wir gehen links, an der Musikschule vorbei, immer der Häuserzeile in der Kirchgasse entlang. Die folgenden Treppen führen hinunter auf die Vordere Seestraße. Dort angekommen wenden wir uns nach rechts die Marktstraße hoch. Wir passieren dabei den Schafhof, mit seinem schönen Fachwerk. Vielerorts bestanden herrschaftliche Schafhöfe. Die Schäferei lieferte Wolle als wichtigen Rohstoff. Die Danneckerstraße mündet von rechts in die Marktstraße. Johann Heinrich Dannecker (1758 - 1841), ein schwäbischer Bildhauer. Seine Großeltern lebten hier im Haus Nr. 1. Wir folgen ihr ca. 20 m, dann finden wir links die Treppe hoch zum neuen Rathaus. Gegenüber steht das alte Rathaus an dem wir rechts vorbeikommen, um an der angrenzenden Hausfront die Stufen links nach unten zu laufen. Wir befinden uns wieder in der Marktstraße, der wir nach links folgen.
Im Weitergehen öffnet sich links der schöne Marktplatz mit dem Alten Rathaus, das angeblich 1575 erbaut wurde; es war früher das Gasthaus zum Rappen. Die ev. Stadtkirche St. Veit, sowie das Schloss stehen im Hintergrund. Der im Rokokostil erstellte Marktplatzbrunnen vor uns stammt aus dem Jahre 1728 und wurde 1953 erneuert. Rechts das Eckhaus ist das Stammhaus Wider. Erbaut um 1750 durch Mongy als Gästehaus für Hofjagden. 1754 erworben von dem Kaufmann Daniel Wider. Nachkommen hier bis 1923, u.a. Immanuel Wider, Stadtschultheiß 1838 - 1870. Wir gehen rechts (an der Laterne) eine schmale Treppe abwärts; sie führt direkt zur Straße Unter der Mauer. Auf halbem Wege ein Treppenabsatz, der rechts zum Eingang der Vereinsräume des Schwäbischen Albvereins führt. Unten angekommen sollten Sie sich rechts das alte Backhaus ansehen. Wie auf der angebrachten Tafel hervorgeht, wurde es 1847 als Back- und Waschhaus erbaut.
Wir wenden uns nach links, vorbei an der Stadtmühle, die als Mahlmühle 1785 bereits erwähnt wird. Ein Wasserkanal führt noch heute durch die Mühle. Wir kommen entlang der alten Stadtmauer, die im Wesentlichen hier entlang der Straße "Unter der Mauer" noch gut erhalten ist. Der ehemalige Geheimgang zum Schloss, das "kleine Törlin", wird bereits 1524 im Lagerbuch erwähnt und diente als Fluchtweg aus der Burg mittels unterirdischer Treppe (heute nicht mehr begehbar). Wir halten uns links, es geht leicht bergan und nach Haus Nr. 1 führen rechts Stufen hinunter zur Vorderen Seestraße, der wir anschließend nach links folgen, nicht ohne vorher einen Blick nach rechts geworfen zu haben, denn gegenüber steht an der Ecke unsere Seniorenwohnanlage "Sonnenhof".
Wir kommen vorbei am Haus Nr. 35 in der Marktstraße, wo ein Türsturz über dem Eingang von 1892 zu sehen ist. Nun überqueren wir auf der Holzbrücke die Aich und stehen unter einem Ensemble mehrerer herrlicher Kastanienbäume, die unter Naturschutz stehen. Etwas links befindet sich der Gänslieselbrunnen, einer von 14 Brunnen die das Stadtbild verschönern. Leicht rechts gehen wir weiter und an der Ampel über die viel befahrene Nürtinger Straße. Die folgende Treppenanlage ist mit seinen 235 Stufen die längste in Waldenbuch und führt aufwärts zur Langen Steige und gleich halblinks weiter hinauf zum Panoramaweg; jetzt befinden wir uns im Stadtteil Kalkofen. Vor uns steht rechts die Oskar-Schwenk-Schule, unser Schulzentrum. Hier sind die Grund-, Haupt- und Realschule untergebracht mit ca. 880 Schülern. Die Schulstraße nimmt uns auf bis zum Pestalozziweg, dem wir kurz folgen, vorbei am Kindergarten. Anschließend zwischen den Wohnhäusern die Jahnstraße hindurch, entlang der Gebäude 10-6 und gegenüber nochmals hinauf zum Einkaufszentrum. Hier finden wir einen Supermarkt, mehrere Ladengeschäfte, sowie die Stadtbücherei. Auf dem Platz angekommen wenden wir uns nach rechts, an der Bank abwärts zur Liebenaustraße und zum großen Parkplatz.
Wir laufen nach rechts den Pestalozziweg, am Hallenbad vorbei, dessen Kamin weithin sichtbar ist und kommen an die Wendeplatte der Beethovenstraße. Ihr folgen wir nach links bis in die Mozartstraße hinein. Nach ca. 90 m befindet sich rechts eine kleine Grünanlage, wo wir abwärts gehen und dabei den Spielplatz links umrunden, bis zum Panoramaweg. Dieser schöne Aussichtsweg macht seinem Namen alle Ehre und wir folgen ihm nach rechts. Der Weg findet halbrechts seine Fortsetzung in der Oskar-Schwenk-Straße (Oskar Schwenk, 1892 - 1963, Fabrikant und Ehrenbürger der Stadt, Förderer des Waldenbucher Schulzentrums). Diese Stelle kommt Ihnen sicher bekannt vor, kamen Sie doch hier links vom "Städtle" hoch. Wir folgen ihr bis zur Einmündung der Forststraße. Links sehen wir einen kleinen Spielplatz und unmittelbar danach führen Treppen abwärts, die wiederum in den Panoramaweg münden. Rechter Hand befindet sich die Neuapostolische Kirche. Es geht nochmals Stufen abwärts und wir stehen an der Echterdinger Straße, die wir überqueren und abwärts laufen. Wir kommen zu einer großen Werbeuhr, an der wir rechts gehen und sofort die Stuttgarter Straße überqueren. Über dem Hauseingang von Nr. 25 wieder ein schöner Türsturz aus dem Jahre 1874. Zwischen Haus 23 und 25 führen uns Stufen hinauf zum Steinenbergweg. Hier wenden wir uns nach links und gehen weiter aufwärts, rechts um die Kurve und immer weiter, bis wir zum Friedhofsparkplatz kommen. Wir überqueren ihn und gehen links in den alten Teil des Friedhofs hinein, laufen durch die Birkenallee vor bis zum Kreuz, das an die Toten und Vermissten aus dem 2. Weltkrieg 1939 - 1945 erinnert. Von hier bietet sich ein schöner Ausblick auf Waldenbuch und den Schönbuch. Rechts entlang der Außenmauer sehen wir einen überdachten Abgang, zu dem wir nun gehen, dabei kommen wir am Grab des Fabrikanten Alfred Ritter (1914 - 1974) vorbei, dem Ehrenbürger der Stadt.
Über den Abgang verlassen wir den Friedhof, kommen zur Straße Schönblick und finden halbrechts Treppen abwärts zur Straße Am Sonnenhang, sowie eine Fortsetzung bis zum Alten Weg, welcher früher die Straße nach Schönaich war. Über der schmalen Straße führen weitere Treppen abwärts, die uns zur Stuttgarter Straße und somit zu unserem Ausgangspunkt zurückbringen.
Wenn Sie diese Tour hinter sich haben, haben Sie auf Ihrem Rundgang über 1.000 Treppenstufen und 22 Treppenauf- bzw. -abgänge bewältigt.
Herzlichen Glückwunsch!
Dieser Spazierweg wurde von Walter Nogger (Wanderführer im schwäbischen Albverein e.V., Ortsgruppe Waldenbuch) ausgearbeitet.