Aktion "Shake the world" – Waldenbuch bekennt Farbe
Plakatserie "Shake the world"
Mit der Plakatserie "Shake the world – Waldenbuch bekennt Farbe" möchte die Stadt Waldenbuch an die acht Millenniumsziele erinnern, zu denen sich 186 UN-Mitgliedsstaaten im Jahr 2000 bekannt haben und die im "MDG-Gipfel 2010" bekräftigt wurden. Mit der Aktion in Waldenbuch soll dazu beitragen werden, dass die Ziele, die sich die Vereinten Nationen gesetzt haben, in dem vorgesehenen Zeitrahmen erreicht werden können. Gerade der Faire Handel ist von besonderer Bedeutung für das von den Millenniumsbeschlüssen angestrebte Ziel, die Weltarmut bis zum Jahr 2015 zu halbieren.
Fairer Handel trägt dazu bei, die soziale Situation in vielen armen Ländern unserer Welt zu verbessern und Hunger und Armut zu bekämpfen. Wir freuen uns, dass immer mehr Menschen daher ihr Konsumverhalten kritisch überdenken und dass der örtliche Handel in Waldenbuch unseren Bürgerinnen und Bürgern bereits vielfältige Möglichkeiten zum Fairen Konsum bietet. Plakate und Informationsmaterial finden Sie im Neuen Rathaus.
Bekämpfung von Armut und Hunger!
Immer noch lebt jeder zweite Mensch weltweit von unter 2 US$ und jeder vierte sogar in extremer Armut, das heißt: von weniger als 1,25 US$ am Tag. Eine Milliarde Menschen weltweit leidet Hunger, bis zu 25.000 Menschen sterben täglich an den Folgen von Hunger und Unterernährung. Der globale Trend für die Zielvorgabe, die Einkommensarmut bis 2015 zu halbieren, ist positiv. Allerdings bestehen deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern und Regionen: China und andere Länder Asiens konnten die Extremarmut erfolgreich reduzieren, auch in Länder Lateinamerikas, der Karibik, im Nahen Osten und Nordafrika sind positive Tendenzen zu verzeichnen. In Afrika südlich der Sahara und in Südasien fielen die Fortschritte deutlich geringer aus - hier leben zusammengenommen immer noch über 70 % der Extremarmen auf der Welt.Die globale Wirtschaftskrise, hohe Nahrungsmittelpreise und der globale Klimawandel erschweren positive Veränderungen.
Bildung ist ein Menschenrecht!
Bildung stärkt die Selbsthilfekräfte der Menschen – erhöht die Chancen armer Menschen auf qualifizierte Arbeit und verbessert so ihre Einkommensmöglichkeiten. Bildung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit des Einzelnen wie auch eines Landes. Nur ein Arbeitsmarkt mit genügend qualifizierten Menschen kann nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum hervorbringen. Wissen, fachliche Qualifikation und die Fähigkeit zur Kommunikation erhöhen die Chancen auf Beschäftigung und Einkommen. Bei der Erreichung der Bildungsziele konnten in den vergangenen Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt werden. Die bisherigen Erfolge sind ermutigend, reichen aber nicht aus. Frauen bleiben nach wie vor benachteiligt.
Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle der Frauen!
Der ungleiche Zugang von Frauen - gegenüber Männern - zu Einkommen und geregelter Beschäftigung ist ein Grund dafür, dass mehr als zwei Drittel der weltweit 1,4 Milliarden Menschen, die in extremer Armut leben, Frauen und Mädchen sind.65 % der Beschäftigungsverhältnisse von Frauen sind durch unzureichende Bezahlung, mangelnde soziale Absicherung und schlechte Arbeitsbedingungen gekennzeichnet. Aus- und Weiterbildungen bleiben vielen Frauen verwehrt. Trotz Erfolgen in der Einschulungsquote von Mädchen sind weltweit immer noch zwei Drittel der Analphabeten Frauen. Bildung ist der Schlüssel zur Überwindung der weiblichen Unmündigkeit. Gebildete Frauen sind wirtschaftlich unabhängiger von ihren Familien, können Arbeiten außerhalb des eigenen Zuhauses annehmen und sind somit nicht gezwungen, aus materieller Not heraus zu heiraten.
Senkung der Kindersterblichkeit!
Noch immer sterben weltweit jährlich 8,8 Millionen Kinder unter 5 Jahren an vermeidbaren oder zumindest einfach zu behandelnden Krankheiten. Experten schätzen, dass ein Drittel aller Todesfälle ihre Ursache in Unter- und Mangelernährung von Mutter und Kind haben. Eine weitere Hauptursache für hohe Kindersterblichkeit sind verschmutztes Trinkwasser, fehlende Sanitäranlagen und mangelnde Hygiene. Allein durch Luftverschmutzung in Innenräumen (z. B. Kochen mit Holzkohle) sterben geschätzt 800.000 Kinder jährlich.Die Bundesregierung unterstützt den Kampf gegen die Kindersterblichkeit durch flächendeckende Kampagnen (z. B. Impfprogramme), Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten (z. B. Stärkung von Gesundheitsdiensten), Aufklärungsmaßnahmen zur Verbesserung der Situation von Neugeborenen, Beratungsangebote und Bildungsmaßnahmen für Mädchen und Frauen.
Verbesserung der Gesundheitsvorsorge der Mütter!
Noch immer sterben jährlich rund 400.000 Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt, 99 % davon in Entwicklungsländern.Drei von vier Sterbefällen gehen auf die fünf Hauptursachen zurück: schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck, stark verzögerte Geburtsverläufe, schwere Blutungen, Infektionen und unsachgemäß durchgeführte Schwangerschaftsabbrüche. Auch indirekte Ursachen wie HIV und Malaria erhöhen die Sterbefälle.Verantwortlich für die hohe Müttersterblichkeit sind nicht nur fehlende qualifizierte medizinische Betreuung während Schwangerschaft und Geburt sowie fehlende Hebammen, sondern auch der Mangel an Aufklärung sowie zahlreiche kulturelle , rechtliche und wirtschaftliche Faktoren. Viele Frauen können nur eingeschränkt über Sexualität, Familienplanung und die Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten mitentscheiden.
Bekämpfung von HIV / AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten!
Krankheit ist in Entwicklungsländern das größte Armutsrisiko und erhöht die Gefahr von sozialer Isolation.AIDS, Tuberkulose und Malaria sind nicht nur eine menschliche Katastrophe – neben Millionen von Todesfällen verursacht die Ausbreitung dieser Krankheiten erhebliche wirtschaftliche Verluste für den Einzelnen, aber auch für die Staaten in der Dritten Welt.Die AIDS-Medikamentenversorgung konnte zwar stark verbessert werden, jedoch hat immer noch mehr als die Hälfte der Behandlungsbedürftigen keinen Zugang zu Medikamenten, die Anzahl der Neuinfizierungen geht nur langsam zurück. Bei der Bekämpfung von Malaria gibt es zwar beachtliche Erfolge, aufgrund der Mittelknappheit ist jedoch insbesondere in Afrika eine Verschlechterung der Situation zu erwarten. Tuberkulose-Neuerkrankungen konnten weltweit zwar gebremst werden, aber immer noch stirbt über 1 Million Menschen jährlich an dieser Krankheit.
Sicherstellung ökologischer Nachhaltigkeit!
Ohne den Schutz unserer Erde, den sorgfältigen und schonenden Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und Lebensgrundlagen sowie den Erhalt der biologischen Vielfalt sind auch die anderen Millenniums-Entwicklungsziele nicht erreichbar. Dazu gehört nicht nur, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten, sondern auch sauberes Wasser, saubere Luft und ihre natürlichen Reinigungsprozesse, ein stabiles Klima sowie Pflanzen und Tiere zu bewahren. Artensterben, Bodenzerstörung, Gewässerverschmutzung sind wesentliche Auslöser für ländliche Armut, Landflucht, und Migration. Experten beziffern die Zahl der Umwelt- und Klimaflüchtlinge schon heute weitaus höher als die Zahl der Flüchtlinge aufgrund von Kriegswirren.Rund 900 Millionen Menschen leben ohne sauberes Wasser, mehr als 2 Milliarden Menschen leben ohne Zugang zu sanitären Anlagen (z. B. Toiletten).
Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung!
Nachhaltiges Wirtschaftswachstum, von dem alle Bevölkerungsschichten profitieren, ist der Schlüssel, um Armut dauerhaft zu mindern.Die Bundesregierung setzt sich für die Schaffung fairer Handelschancen und den Abbau von Agrarexportsubventionen in den Industrieländern ein. Deutschland unterstützt hier seine Partner im Sinne einer globalen Entwicklungspartnerschaft mit erheblichen finanziellen Mitteln und ist weltweit einer der größten Unterstützer handelsbezogener Entwicklungsarbeit. Mehr als ein Drittel der Ausgaben für handelsbezogene Entwicklungszusammenarbeit wird im Bereich nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung umgesetzt. Deutschland hat sich in der Vergangenheit stark für den Schuldenerlass engagiert und beachtliche Erfolge erzielt. Die frei werdenden Mittel können von den armen Ländern in Bildungs- oder Gesundheitssysteme investiert werden.