Sanierung Echterdinger Straße
Sachstandsbericht zur Bauzeit, Informationen zur Fertigstellung und zur Wiedereröffnung
Die Sanierung der Echterdinger Straße im Bauabschnitt 2 und 3 wurde im Oktober 2024 begonnen und war von Beginn an mit Fertigstellung Ende Juni 2025 vorgesehen.
Oftmals wurde im Bauamt angefragt, wie eine solche Baustelle so lange dauern kann und warum die Baustelle Ende Juli noch immer nicht abgeschlossen ist.
Nachdem das Bauamt bereits im Februar 2025 im Rahmen der Gemeinderatssitzung zum Sachstand ausführlich informiert hat und anhand einer Präsentation die Schwierigkeiten erläutert hat, informieren wir an dieser Stelle gerne nochmal zum aktuellen Stand und zum allgemeinen Rahmen.
Warum sanieren wir überhaupt?
Die Sanierung der Echterdinger Straße war erforderlich, da nicht nur der Asphaltbelag immer häufiger Schäden aufwies, sondern auch Kanalleitungen und Wasserleitungen unter der Straße ihre geplante Lebensdauer deutlich überschritten hatten. Die Dringlichkeit der Sanierung zeigte sich nicht nur am theoretischen Alter der Leitungen, sondern an der Tatsache, dass allein in der Echterdinger Straße innerhalb von wenigen Wochen 5 Wasserrohrbrüche zu beheben waren.
Dies ist aber nicht allein das Problem der Echterdinger Straße. In Waldenbuch wird nachweislich viel saniert, allerdings reicht das angeschlagene Tempo der Sanierungen immer noch bei weitem nicht aus, alle Leitungen rechtzeitig vor Ende der geplanten Lebensdauer zu erneuern. Damit ist Waldenbuch unter den Kommunen aber nicht allein.
Leider ist es dann aber auch nicht möglich nur die Nebenstraßen mit vergleichsweise „einfachen“ Verkehrsumleitungen und möglichst keinen Beeinträchtigungen umzusetzen. Irgendwann trifft es dann eben auch einmal eine Straßenkategorie wie die Echterdinger Straße, die Weilerbergstraße oder die Nürtinger Straße.
In der Echterdinger Straße hatten wir als weiteren Sanierungsgrund noch die Verbesserung des Hochwasserschutzes als Ziel. Bei zunehmenden Starkregenereignissen kam es immer wieder zu Grenzbelastungen bzw. Überlastungen der vorhandenen Kanäle. Dies wird nun durch die Maßnahme deutlich verbessert.
Warum dauert es nun so lange?
An der Echterdinger Straße liegen die Kanäle teilweise bis zu 5 m (!) tief. Der geologische Untergrund ist an vielen Stellen Felsgestein. All dies war zu Beginn der Baustelle bekannt und musste auch entsprechend in der zeitlichen Planung berücksichtigt werden.
Sämtliche Maßnahmen an der Echterdinger Straße wurden zudem im Vollbetrieb der Kanalisation und der Frischwasserversorgung vorgenommen.
Kanäle können nicht einfach abgestellt werden, sondern Abwasser aus fast allen Wohneinheiten oberhalb der Baustelle musste weiterhin provisorisch im Baufeld umgeleitet werden.
Ebenso musste die Trinkwasserversorgung für mehrere hundert Haushalte unterbrechungsfrei aufrechterhalten werden. Die direkt betroffenen Wohneinheiten entlang der Echterdinger Straße wurden notversorgt und das auch im Winter bei zweistelligen Minustemperaturen.
Zuwegungen zu den privaten Anwesen wurden zu annähernd jeder Zeit freigehalten und Parkmöglichkeiten für die Anwohner innerhalb der Baustelle ermöglicht. Das ist keinesfalls als Standard anzusehen.
Die Zufahrt zur Oskar-Schwenk-Schule über die Oskar-Schwenk-Straße wurde mit nur wenigen Unterbrechungen durchgängig ermöglicht, obwohl diese mitten im Baufeld angeordnet ist.
Die Baustelle musste so organisiert werden, dass jederzeit Rettungsdienste zu den Häusern gelangen können. Es wurden aber auch zu jeder Zeit privat geplante Anlieferungen ermöglicht.
Da die privaten Anschlussleitungen an die Gebäude meist das gleiche Alter aufweisen, wie die öffentlichen Leitungen in der Straße werden bei allen Sanierungsmaßnahmen die Anwohner befragt, ob sie sich gegen eigene Kostenbeteiligung an die Sanierung anschließen möchten. Jedem Anwohner wird dann ein individuelles Angebot unterbreitet und es finden zu jedem Gebäude individuelle Begehungen statt.
In der Echterdinger Straße haben fast alle Anwohner die Entscheidung getroffen, die Sanierung an den eigenen Leitungen umzusetzen. Die Sanierungen wurden dann allesamt im Rahmen des vorgesehenen Terminplans aufgenommen.
Zuletzt haben im oberen Teil des zweiten Bauabschnitts noch eine Vielzahl an unbekannten Leitungen der ehemaligen Telekomzentrale an der Oskar-Schwenk-Straße der Baustelle das Leben schwer gemacht. Die folgenden Abbildungen zeigen deutlich, dass hier kein konventioneller Leitungsaushub und -einbau möglich ist, sondern nur von Hand gegraben werden kann.

Die Schwierigkeit im Kreuzungsbereich Oskar-Schwenk-Straße war auch vor Baubeginn bekannt. Nachfolgendes Bild zeigt die Komplexität der Leitungsverlegung.

Was allerdings nicht bekannt war ist die Tatsache, dass zusätzlich an diesen Stellen „alte“ Leitungen liegen, die in den Bestandsplänen der Medienbetreiber nicht mehr geführt werden.
Das Baustellenpersonal musste aber trotzdem davon ausgehen, dass die Leitungen vielleicht doch noch in Betrieb sind und entsprechend sorgfältig vorgehen.
All dies in Summe führt zu einer erforderlichen „langen“ Bauzeit und letztendlich zur einen oder anderen Verzögerung.
Kann dies nicht beschleunigt werden?
Dies funktioniert nur bedingt und wurde vom beauftragten Unternehmen auch umgesetzt, wo es möglich war.
Arbeiten wurden im Winter bei -7“C bereits wieder aufgenommen und es fanden keinerlei Urlaubsunterbrechungen statt. Material musste vorgewärmt werden, Materialanlieferung wurde umdisponiert, wenn Werke aufgrund der Jahreszeit noch geschlossen hatten.
Im Sommer bei über 30°C wurde ohne Unterbrechungen gearbeitet.
Es wurden mehrere Bagger gleichzeitig eingesetzt. Der Einsatz von Mitarbeitern oder zusätzlichen LKW’s lässt sich aber nicht beliebig nach oben schrauben, da dazu letztendlich der Platz fehlt.
LKWs müssen auch an die Baustellen anfahren können. Im Kanalbau muss immer in eine Richtung gearbeitet werden, man kann nicht von mehreren Seiten aus beginnen.
Es ist auch nicht möglich Wasserleitungen oder Kanalleitungen sowie andere Medientrassen gleichzeitig mitzuziehen. Diese Leitungen liegen auf völlig unterschiedlichen Höhen und unterschiedlichen Gefällen. Weiterhin fehlt dazu auch wieder der Platz, es müssen auch noch die provisorischen Abwasserkanäle berücksichtigt werden.
Wie ist nun der weitere Ablauf?
Stand heute wird am Projekt aufgrund der vorgenannten Gründe ca. Ende August der Deckasphalt eingebaut und dann in den ersten beiden Septemberwochen 2025 mit den Restarbeiten und Markierungsarbeiten das Projekt zum Abschluss gebracht.
Die Echterdinger Straße kann dann zunächst wieder bis zur Oskar-Schwenk-Straße und Einmündung Lerchenweg befahren werden.
Drei Wochen später wird dann auch der Kreuzungsbereich Echterdinger Straße und Liebenaustraße freigegeben werden können. Hier muss noch das Anschlussstück zur früheren Sanierung Richtung Hasenhofstraße hergestellt, sowie ein provisorisch reparierter Wasserrohrbruch erneuert werden.
Eine umleitungsfreie Durchfahrt über die Echterdinger Straße Richtung Steinenbronn ist somit voraussichtlich ab Ende September/Anfang Oktober möglich.
Somit ergibt sich eine Gesamtbauzeit von weniger als einem Jahr für den Bauabschnitt 2-3 der Echterdinger Straße trotz der oben skizzierten Schwierigkeiten bei dieser Maßnahme.
Die Stadtverwaltung bittet mit dieser ausführlichen Information um Verständnis für die Dauer solcher Maßnahmen. Alle Beteiligten tun ihr Mögliches, um Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Ganz ohne geht es aber leider nicht.
Sofern noch Fragen offengeblieben sind, dürfen Sie sich gerne an das Bauamt wenden.